Erdogans Hassobjekt

In der Türkei wird sie verfolgt und verfemt. Doch die Gülen-Bewegung verdient Fairness. Auch wenn ihr Gründer, Fethullah Gülen, eine schillernde Persönlichkeit ist – und nicht von ungefähr als »Feind der Regierung« gesehen wird.  Von Thomas Seiterich

Fethullah Gülen, seit 17 Jahren im US-amerikanischen Exil: Mit ihm will Erdogan nicht mehr diskutieren. Er braucht Gülen jetzt als Objekt für seinen Hass. (Foto: www.fgulen.com) Fethullah Gülen, seit 17 Jahren im US-amerikanischen Exil: Mit ihm will Erdogan nicht mehr diskutieren. Er braucht Gülen jetzt als Objekt für seinen Hass. (Foto: www.fgulen.com)

Vergleiche hinken. Doch der Reformator Jean Calvin hätte der Pate sein können, als Anfang der 1980er-Jahre die größte türkisch-islamische Bildungsbewegung entstand. Sie geht auf das Wirken des Theologen und Ökumenikers Fetullah Gülen zurück und wird Gülen-Bewegung genannt. Ohne diese zu Fleiß, Leistung und Erwerb motivierende, wettbewerbsfreundliche islamische Laienbewegung wäre das »anatolische Wirtschaftswunder« nicht entstanden: Hunderte eigentümergeführte mittelständische Betriebe, deren Arbeiter um ihren Lohn nicht betrogen werden und deren Gewinne reinvestiert, also in die Innovation und den Ausbau des Unternehmens gesteckt werden.
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