M. Botta: Jenseits der Endlichkeit

Beim Bau einer Kirche wird alles aufs Wesentliche reduziert. Ein Gespräch mit dem vielfach ausgezeichneten Architekten Mario Botta, der davon träumt, ein Kloster zu entwerfen.

Von Wolf Südbeck-Baur

aufbruch: Herr Botta, Sie haben kürzlich erklärt, wenn Sie könnten, dann würden Sie am liebsten nur noch Kirchen bauen. Warum?

Mario Botta: Weil mir scheint, dass in der Typologie der Kirchenbauten die tiefsten Gründe für die Architektur selbst liegen, die auf das Wesentliche reduziert sind: die Schwerkraft, das Licht als Schöpfer des Raumes, die Schwelle als Bedingung für den Durchgang zwischen Innen und Aussen, die Wand als Grenze. Diese Aspekte eröffnen die Möglichkeit, sich Räume jenseits der Endlichkeit vorzustellen.

Hatten Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit als Architekt bereits im Hinterkopf, Kirchen zu bauen? Oder sind Ihnen die Aufträge für sakrale Bauten gleichsam zugefallen?

Mario Botta: Die Ideen des Lebens sind stärker als die des Architekten. Es ist das Leben, das die verschiedenen Arbeitsthemen bestimmt. Und so ist es stets die menschliche Gemeinschaft, die wahre Auftraggeberin in der Geschichte, die dich bittet, ein Haus, eine Schule, eine Bibliothek, ein Theater oder eben eine Kirche zu entwerfen.


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