Zeichen des Widerspruchs

Die letzte aufbruch-Umfrage «Soll Bischof Vitus Huonder zurücktreten?» hat viel Staub aufgewirbelt und über die Schweiz hinaus Beachtung gefunden. Das wäre an sich sehr erfreulich, wenn nicht gewisse auffällige Phänomene feststellbar gewesen wären. Zunächst wollte die Redaktion mit dieser Umfrage erkunden, wie die Stimmungslage unter den Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz ist, nachdem der Appell des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds SKF «Segen statt Brot für Homosexuelle und Geschiedene» mit 2700 Unterschriften die Empörung über die ausgrenzende und diskriminierende Haltung der Churer Bistumsleitung zum Ausdruck gebracht hatte.

Die aufbruch-Redaktion hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir den Appell unterstützen. Insofern ist diese in keiner Weise repräsentative Umfrage auch als Zeichen des Widerspruchs zur Haltung von Bischof Huonder und den Seinen zu verstehen. Nun plädieren insgesamt 79 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden gegen den Rücktritt von Bischof Huonder. Zunächst sei nochmal klipp und klar betont, dass dieses Resultat in keiner Weise Anspruch auf Repräsentativität erheben kann. Ist es aber, wie man meinen könnte, ein Beleg für die Stimmung unter den Schweizer Katholiken? Dies ist allerdings mehr als fraglich.

Fakt ist: die computertechnische Analyse hat gezeigt, dass insgesamt eine Mehrheit der Umfrage-Teilnehmenden aus Deutschland stammt. Grossmehrheitlich haben sich diese für Huonder ausgesprochen. Sicher die Hälfte der über 3000 Huonder-Stimmen kommt aus Deutschland und Österreich. Die Flut ähnlich lautender online-Kommentare belegt dies überdeutlich. Fakt ist weiter, dass das «Forum Deutscher Katholiken» auf seiner Homepage seine Gefolgschaft zur Teilnahme an der Umfrage aufgerufen hat – nota bene mit dem Hinweis, wie sie abstimmen sollen. Kommt dazu, dass unsere Partner von Publik-Forum in Oberursel bei einer Umfrage zu Papst Benedikt mit dem «Forum Deutscher Katholiken» dieselbe Erfahrung gmacht haben. Fazit: Solche Umfragen zeigen, wie emotional geladen die Sache ist und wie abgrundtief der Graben bei den Katholiken ist – und wie gut konservative katholische Kreise gleichsam militärisch organisiert sind. Diesen Faden hat der aufbruch aufgenommen und Spektrum und Profil der rechtskatholischen Kreise ausgeleuchtet. Näheres dazu finden Sie ab Seite 6 in der nächsten aufbruch-Ausgabe, die am 20. März erscheint..

Wolf Südbeck-Baur, Redaktor

5 Gedanken zu „Zeichen des Widerspruchs“

  1. Da war die Umfrage offenbar Opfer eines konzertierten katholisch-konservativen Shit-Storms. Schade! Bleibt zu hoffen, dass der Aufmarsch am 9. März in St. Gallen diese Manipulationen Lügen straft!

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    • Dem Inhalt dieser Äusserung von Frau Esther Gisler Fischer ist vollumfänglich zuzustimmen. Allerdings würde ich meinen, dass wohlerzogene Damen diese fäkalen Bezeichnungen zur Charakterisierung einer manipulierten Umfrage nicht verwenden sollten.Oder bin ich da etwa altmodisch ?

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      • @Helmut Reif: Wie kommen Sie darauf, dass ich eine „wohlerzogenen Dame“ bin. Ich bin es natürlich. ;-), doch den Begriff „Shit-Storm habe nicht ich erfunden.

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  2. Für diejenigen, die die Lehre Christi noch ertragen können (wird sowieso hier wieder zensuriert):

    ! Geh und sündige nicht mehr ! Joh.8,10 – 11

    Gott hat dem Menschen das grosse Geschenk des freien Willens gewährt.

    Der Mensch ist eingeladen, in seinem Leben seine Triebe und seine Stimmungen zu beherrschen.
    Es ist ein ständiger Kampf mit den Wurzelsünden, die gerade vom Bösen entfesselt werden.
    Mit der Kraft Gottes können wir diese Versuchungen überwinden und siegen.

    Gottes Antwort auf unser Elend ist seine Barmherzigkeit.
    Mit ihr füllt Er den Abgrund unseres Elends.
    Sie ist die grösste Eigenschaft Gottes und wird uns zuteil durch Jesus Christus,
    unseren Heiland und Erlöser.
    Es gibt keine Schuld, die so gross wäre, das Gott unser Schöpfer sie nicht vergeben könnte,
    wenn wir Ihn mit Reue darum bitten.

    Eine (…) Christin grüsst alle mit Gottes Segen.

    Ein Teil dieses Kommentars wurde gelöscht, da er den Kriterien eines anständigen Umgangstons nicht entsprochen hat. Danke fürs Verständnis.

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  3. Die katholische Kirche ist eben weltumspannend. Hätten noch aus anderen Ländern Leute an der Abstimmung teilgenommen, wäre die Zahl noch um einiges höher gewesen. Huonder erhielt übrigens tausende Dankesbriefe. Man muss es doch einfach einsehen: entweder ist man katholisch oder nicht. Etwas dazwischen gibt es nicht. Also lasst doch den Bischof Bischof sein. (Vergl. Evangelium: dein ja sei ein ja…)

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