1 Gedanke zu „Johannes-Paul: Wahrlich kein Heiliger“

  1. Dieser Artikel ist ein guter Artikel insofern, als er verschiedene Sachverhalte miteinander verbindet und indirekt zur Aktion auffordert.
    Die Frage scheint mir aber, ob der Artikel der Leserschaft genügen kann in Hinsicht darauf, ob er frei ist von Widersprüchen. Dazu zählt schon die Eingangsüberlegung, ob Heiligsprechungen nicht fragwürdig seien, um dann mit einer „Heiligsprechung“ sich auseinanderzusetzen. – Was also? Zur Frage der „Heiligkeit“ im Sinne einer kanonischen Feststellung gehört ein geregeltes Verfahren und ein Positivkatalog. Wenn nach Aussage des Autors eine „Heiligkeit“ nicht gegeben ist, so wäre der Massstab zu nennen, mit dem verglichen wurde; der Massstab der katholischen Kirche ist es sicherlich nicht. Die Frage wäre höchstens, ob die Katholische Kirche sich an ihren eigenen Massstab gehalten hat.
    Schwierig scheint die Aussage, dass Johannes Paul II als führender Mann im Dialog genannt wird, man ihm dann nachsagt, dass er kein Brückenbauer gewesen sei, dass er gespalten habe. Vielleicht hätte hier die Überlegung weitergeführt, dass Wahrheit – oder das, was man dafür hält – in Grundsatzfragen leicht zu Trennungen führen kann, dass also der Autor versucht hätte, der Wahrheit näher zu kommen. – Was auf keinen Fall geht, jedenfalls nicht bei Johannes Paul II, dass etwas wahr und zugleich unwahr sei.
    Bleibt noch die Rolle von Johannes Paul II in der Weltpolitik und in der Überwindung des Ost-West-Konfliktes. Seine Verdienste werden hier richtig gesehen und gewürdigt. Doch eine Überlegung: Hat er, wie etwa ein Lottospieler, mit seinen Anschauungen und seinem persönlichen Einsatz einfach nur zufällig recht behalten oder kommt es etwa aus dem, was der Autor bei Johannes Paul II als innerkirchliche Stärkung „obskurer und reaktionärer Mächte“ ankreidet? Hubert Krebser

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