«Glück gehabt», sagt man oft, wenn sich ein Unheil von jemand abgewendet hat und man spürt, dass eine Sache auch einen anderen, schlimmeren Ausgang hätte nehmen können. Jonas, der nach einem üblen Sturz mit dem Mountainbike schwerverletzt im Koma liegt, hatte aber nicht einfach Glück. Er hatte einen Schutzengel. Davon ist der Rettungschef, die Helikopter-Pilotin, der Chefarzt und die Pflegenden überzeugt. Und schliesslich erlebt der Vater und Ich-Erzähler in dieser «wahren Geschichte», dass sie recht haben.
Bis zu diesem Ereignis hatte er sich noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, ob Engel tatsächlich existieren. Und nun sieht er sich plötzlich mit dem Schutzengel seines erwachsenen Sohnes kommunizieren. Zwar können ihn seine Augen nicht wahrnehmen, aber er hört eine Stimme und spricht mit ihm.
Beat Hugi vermittelt in einfacher, schnörkelloser und kitschfreier Sprache, wie nach Bestürzung und Angst, Hoffnung und Dankbarkeit wachsen und dass trotz aller unsichtbarer Schutzmächte blindes Vertrauen und Unachtsamkeit im Alltag nicht angezeigt sind. Eine religiös-spirituelle Deutung seines Erlebens lässt der Autor offen. Die berührende Geschichte wird mit farbenfrohen und detailreichen Bildern von Karin Widmer illustriert. Das Buch eignet sich zum Vorlesen und Selberlesen, für Kinder und Erwachsene, für Engelsgläubige und Zweifler. Es lädt ein, sich über Schicksal, Verantwortung und Vertrauen Gedanken zu machen.
Amira Hafner-Al Jabaji