Auf den Spuren von Religionen und Kulturen in Ostdeutschland vom 24. bis 29. September 2024 – es gibt noch freie Plätze!

Für Kurzentschlossene: Wartburg, Bauhaus, Wagner

Hat Reformator Martin Luther auf der Wartburg mit seiner Tinte den Teufel vertrieben? Wie wollten die Bauhaus-Pioniere eine Kathedrale der Zukunft architektonisch gestalten? Was hat es mit Richard Wagners Bühnenweihfest in Bayreuth auf sich? Co-Reiseleiter Gian Rudin gibt im Gespräch mit Wolf Südbeck-Baur Einblicke in Perlen der Schatztruhe von Religionen und Kulturen in Ostdeutschland. Freie Plätze für Kurzentschlossene gibt es auch noch – bis 31. Juli.

Reiseverlauf

1. Tag: Basel – Maulbronn – Bamberg

Der Zisterzienserorden lag in seiner Reform besonders Wert auf Einfachheit und Funktionalität. Der Raum sollte die Betenden ohne Ablenkung auf Gott ausrichten. Auch in der Spiritualität vollzog sich ein Umbruch.

In Maulbronn (UNESCO) befindet sich eine der eindrücklichsten Klosteranlagen im nördlichen Alpenraum. Hier fanden verschieden mittelalterliche Baustile zueinander. Auf dem Weg nach Bamberg, einem Wirkort des romantischen Dichters E.T.A. Hoffmann, beschäftigen wir uns mit der Faszinationskraft des Unheimlichen. In Bamberg erwarten uns der eindrucksvolle romanische Dom St. Peter und St. Georg inmitten der Altstadt (UNESCO).

2. Tag: Bamberg – Vierzehnheiligen – Wartburg – Erfurt

Die Basilika der Heiligen Vierzehn Nothelfer in Bad Staffelstein wurde vom Meister des süddeutschen Barocks, Balthasar Neumann, entworfen. Welche spirituelle Bedeutung haben die Vierzehn Nothelfer für die heutige Zeit? Auf der Wartburg (UNESCO) treffen wir auf ein deutsches Nationalsymbol und beschäftigen uns mit den Quellen der Spiritualität Martin Luthers. Zudem soll Elisabeth von Thüringen (1207-1231) auf der Burg gelebt haben. Am späten Abend erreichen wir Erfurt (UNESCO) und bummeln durch die Stadt.

3. Tag: Erfurt – Jena – Naumburg

An der Universität Jena befindet sich die Keimzelle der Philosophie des Idealismus. In welchem Zusammenhang stand dieses Denken mit der romantischen Bewegung? Auf der Weiterfahrt nach Naumburg lassen wir uns auf das Denken von Friedrich Nietzsche ein und dessen Konsequenzen und Potentiale für das Christentum. Ein Abstecher zu seinem Wohnhaus darf nicht fehlen. Im Dom von Naumburg (UNESCO) lassen wir uns von der lebensechten Bildhauerkunst des Naumburger Meisters verzaubern.

4. Tag: Naumburg – Halle (Saale) – Dessau

Im Geist seiner pietistischen Frömmigkeit gründete August Hermann Francke (1663-1727) in Halle (Saale) die nach ihm benannten Stiftungen (UNESCO Tentativliste) und reformierte so die Pädagogik. In einer Begegnung vor Ort gehen wir auf Tuchfühlung mit dieser Spielart protestantischer Frömmigkeit. In der ehemaligen Residenz der Magdeburger Erzbischöfe besuchen wir das Kunstmuseum Moritzburg. Eine aktuelle Ausstellung widmet sich der Verarbeitung von Krieg und Gewalt anhand der Werke von Sandra del Pilar. Am Nachmittag besuchen wird in Dessau den Bauhauskomplex (UNESCO) und erleben einen Ursprungsort moderner Architektur.

5. Tag: Leipzig -Chemnitz – Bayreuth

Am Völkerschlachtendenkmal in Leipzig lässt sich die Vorstellung einer nationalen Erinnerungskultur vergegenwärtigen. Nach dem Besuch des imposanten Bauwerks fahren wir nach Chemnitz, ehemals Karl-Marx-Stadt und befassen uns mit den verschiedenartigen Ausprägungen des Marxismus in kommunistischen Staaten. Das Karl-Marx-Monument ist nach der Sphinx der zweitgrösste freistehende Kopf auf dem Globus. Am Schornstein des Heizkraftwerks Chemnitz-Nord lässt sich wunderbar die Idee hinter der Konzeptkunst erläutern. In der Kunstsammlung amTheaterplatz beschäftigen wir uns mit dem Werk von Karl Schmidt-Rottluff, einem Vertreter der expressionistischen Künstlergemeinschaft «DieBrücke». Nach dem Abendessen Weiterfahrt nach Bayreuth.

6. Tag: Bayreuth – Basel

Das Markgräfliche Opernhaus (UNESCO) gilt als das wohl am besten erhaltene Theatergebäude des Barock. Wir besuchen zudem das Wagner-Museum und tauchen ein in sein kunstreligiöses Verständnis, wie dies beispielhaft in seinem Bühnenweihfestspiel «Parsifal» aufscheint. Beim Denkmal des Dichters Jean Paul hören wir Auszüge aus seiner «Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sey» und haben so einen Impuls, uns auf der Heimfahrt mit der literarischen Verarbeitung der Apokalypse zu beschäftigen.

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