Ohne diese Welt

Am 13. Dezember kommt der Dokumentarfilm «Ohne diese Welt» in die Kinos. Regisseurin Nora Fingscheidt gewährt einen bildgewaltigen Einblick in das abgeschottete Leben einer Mennoniten –Gemeinschaft in Argentinien, die sich dem Fortschritt verweigert und ein strenges Leben nach der Bibel führt 

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Im heissen Norden Argentiniens leben etwa 700 deutschstämmige Mennoniten wie im 18. Jahrhundert. Sie sprechen ein altes, kaum verständliches Plattdeutsch und leben von Ackerbau und Viehzucht. Statt mit Maschinen meistern sie den landwirtschaftlichen Alltag mit Muskel- und Pferdekraft. Die einzigen Schulbücher sind die Bibel und der Katechismus, Strom, Telefon, Radio oder Fernsehen verbietet ihre Religion strengstens. Das Leben soll nicht bequem sein, denn wer etwas leidet, erinnert sich eher an Gott, so die Überzeugung. Deshalb wird auch kaum gelacht oder gescherzt, ernst und ruhig meistern die Bauern ihren arbeitsreichen Alltag, um dann schweigend gemeinsam das Abendbrot einzunehmen. Die Mennoniten leben in ihrer Kolonie ein frommes Leben für Gott und hoffen, dass auch ihre Kinder diesen Weg weitergehen. „Wenn unsere Kinder in die Welt gehen würden, wäre das sehr schlimm für uns“, sagt ein Bewohner. Dem Einfluss der „Welt“ – so nennen sie alles ausserhalb ihrer Glaubensgemeinschaft – wollen sie sich weitestgehend entziehen. Deshalb kamen sie vor 18 Jahren aus Mexiko hierher. Doch ist es wirklich möglich, sich dauerhaft dem Fortschritt zu verweigern? Manchmal blitzt bei den Jungen etwas Zweifel auf, wenn sie sehen, wie andere mit dem Auto fahren, ein Handy besitzen oder Fernsehschauen können. Den älteren Mennoniten macht dies grosse Sorgen.

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„Ohne diese Welt“ beobachtet das Leben einer leisen Gesellschaft zwischen Abschottung und Wandel. Lange Kameraeinstellungen nehmen die Stimmungen intensiv auf und vermitteln die Ruhe, welche in diesem mennonitischen Alltag vorherrscht. Gekonnt gesetzte Kontraste, wie etwa der Stadtbesuch mit der Kutsche oder der bildgewaltige Moment, als eine Baumfällmaschine in der Gegend Schneisen durch die grüne Landschaft reisst, gehen unter die Haut. In ästhetischen Bildern zeigt der Film das Leben der züchtig gekleideten Mennoniten auf, welches nicht nur beklemmend wirkt, da diese Menschen ja auch im Einklang mit der Natur leben. Regisseurin Nora Fingscheidt, die einen Teil ihrer Schulzeit in Argentinien verbracht hat, stellt in ihrem Dokumentarfilm eine einmalige Nähe zu dieser zurückgezogenen Lebens- und Glaubensgemeinschaft her.

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Der Dokumentarfilm wurde mit dem Max-Ophüls-Preis für «Bester Dokumentarfilm» ausgezeichnet und an die diesjährige Berlinale als Gastbeitrag der Sektion «Perspektive Deutsches Kino» eingeladen.

Der Film „Ohne diese Welt“ startet am 13. Dezember in den Kinos der Deutschschweiz.

Trailer: https://youtu.be/g8l_OaiXPGE

Der Aufbruch verlost Tickets! 
Wir verlosen je 3×2 Tickets für die Premiere in Zürich und Bern sowie 2 Tickets für einen normalen Kinoeintritt in Basel  ab dem 13.12.
Schreiben Sie bis zum 6. Dezember um 12 Uhr in einer E-Mail an die Redaktion, weshalb Sie der Film interessiert und wo Sie ihn sehen möchten. Mit etwas Glück sitzen Sie schon bald im Kino. 

Zum Kinostart werden in Zürich und Bern zwei Spezialvorstellungen in Anwesenheit der Regisseurin Nora Fingscheidt stattfinden:

Zürich: 12.12. um 18 Uhr im Riffraff 3
Bern: 13.12. um 18.00 Uhr im CineMovie 2

 

4 Gedanken zu „Ohne diese Welt“

  1. Wie im Blog erwähnt, verlosen wir je 3×2 Tickets für die Premiere in Zürich und Bern sowie 2 Tickets für einen normalen Kinoeintritt in Basel ab dem 13.12.

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  2. Der Film interessiert mich, daher bitte ich Sie um Mitteilung wann er in der Region Baden oder im etwas grösseren Umkreis zu sehen sein wird. Besten Dank und freundliche Grüsse

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