Eintauchen in unterschiedliche Kulturen und Religionen Anatoliens

Es gibt noch Plätze: aufbruch-Kulturreise in die Türkei, 16. Mai bis 26. Mai 2024

mit Redaktor Wolf Südbeck-Baur und Reiseleiter Kenan Canak.

So manche, denen ich von unserer bevorstehenden Leser:innenreise nach Anatolien, Kappadokien und Ephesus erzählt habe, runzelten die Stirn. Wie könnt ihr in die Türkei reisen, in ein erdbebengebeuteltes Land, das vom Stempel Erdogans geprägt ist? Ich halte es eher mit dem türkischen Literaturpreisträger Orhan Pamuk, der uns zuruft: »Lasst uns nicht allein!«

So bin ich nach den wunderbaren Erfahrungen während der aufbruch-Lesereise 2023 nach Kleinasien doppelt überzeugt: Es ist wichtig, diese grossartige Wiege auch unserer europäischen Kultur, diesen eindrücklichen Flecken Erde und die kritischen Köpfe nicht links liegen zu lassen. Neben der unglaublichen Gastfreundschaft und dem zauberhaften Licht sind es viele Augenblicke des stillen Staunens, die bereichern.

Die aufbruch-Reise hat sich vorgenommen, auf den Spuren des frühen Christentums gemeinsam unterwegs zu sein und einzutauchen in die antiken Zivilisationen und Religionen. So wird sie für uns zu einem interkulturellen und interreligiösen Dialog. In Konya machen wir Bekanntschaft mit dem Sufismus und dem Wirken des grossen Mystikers Rumi. In Ephesus wirkte der Apostel Paulus und landete im Gefängnis. Wir lernen Kappadokien mit dem Göreme-Tal und seinen faszinierenden Höhlenkirchen kennen, in Hattusa machen wir Bekanntschaft mit den Hethitern und, und, und. Ich freue mich sehr, Sie auf dieser Reise mit Inputs begleiten zu können.

1. Tag: Zürich – Antalya
Empfang am Flughafen und Transfer zum Hotel. Nachmittags besuchen wir Perge, eine
Stadtanlage der hellenistisch-römischen Zeit mit einem beeindruckendem Theater und
Stadion. Apostel Paulus und sein Begleiter Barnabas brachen von Perge aus auf zu ihren
Missionsreisen in Anatolien. Abendessen (AE) und Übernachtung (ÜB) im Hotel in Antalya.

2. Tag: Über das Taurus-Gebirge von Antalya nach Beysehir und Konya
Auf der Fahrt über das landschaftlich sehr reizvoll zerklüftete Taurus-Gebirge erwartet uns in Beysehir eine Moschee der besonderen Art. Die Esrefoglu Moschee aus dem 13. Jh. ist mit ihren kunstvollen hölzernen Säulenhallen eine der wenigen wunderbar erhaltenen
„Holzmoscheen“ seldschukischer Architektur. Auf dem Weg nach Konya besichtigen wir
zudem ein etwa 3000-jähriges Wasserdenkmal aus der Zeit Hethiter (2000-1200 v. Chr.). AE und ÜB in Konya.

3. Tag: Konya – Catalhöyük – Kappadokien
Das christliche Ikonion liegt in der antiken Landschaft Lykaonien und ist heute ein Zentrum islamischer Frömmigkeit. Dazu hat nicht zuletzt der grosse Mystiker und Dichter Maulana Djalal-ad-din Rumi (1207-1273) beigetragen. Konya war sein Wirkungsort. Hier ist er begraben. Besichtigung des Rumi-Museums mit der Gräberhalle, den Tanz- und Gebetsräumen, den Derwisch-Zellen und der Küche. Weiter geht’s zum „Gabelhügel“, türkisch: Catalhöyük, dem „Paris der Steinzeit“. Die Blütezeit der Siedlung wurde um 7000 v. Chr. datiert – eine der wohl ältesten Siedlungen der Menschheit. Hernach brechen wir auf in die atemberaubende mondähnliche Landschaft Kappadokiens. Unterwegs wartet noch eine Augenweide: Wir lassen die einzigartige Atmosphäre der seltschukischen Karawanserei Sultanhani auf uns wirken und mit einiger Wahrscheinlichkeit erleben wir eine Vorstellung der tanzenden Derwische. AE und ÜB im Hotel in Kappadokien.

4.Tag: Kappadokien -Uchisar – Göreme
Möglichkeit einer fakultativen Ballonfahrt. Vulkanausbrüche, Wind und Wetter haben über Jahrhunderte eine mit bizarren Tuffsteingebilde durchzogene Landschaft geschaffen, die
ihresgleichen sucht. Romantisch-poetisch werden diese Türme von den Einheimischen »Feenkamine» genannt. Das Taubental und die Felsburg von Uchisar sind unvergessliche
Fotomotive – doch Reiseleiter Kenan Canak kennt bestimmt noch andere Geheimtipps. Das
Göreme-Tal ist mit seinen zahlreichen Höhlenkirchen einer der berühmtesten Orte in Kappadokien. Ein Must ist der Besuch im Freilichtmuseum von Göreme, wo wir die berühmten Höhlenkirchen mit Malereien aus frühchristlicher Zeit besichtigen. AE und ÜB im Hotel in Kappadokien.

5. Tag: Derinkuyu -Sinasos – Soganli
Bei Derinkuyu lohnt sich ein Besuch in einer der zahlreichen »unterirdischen Städte«. Hier
suchte die Bevölkerung schon in der Hethiterzeit (ca. 2000–1200 v.Chr.) Zuflucht – ab dem
3./4. Jh. Christen. Im Anschluss machen wir uns auf zum roten Berg und wandern ins Pasabag, dem Tal der versteinerten Soldaten. Das Zelve-Tal war ein Wohnort bis in das 20. Jh. Wir machen Halt in Sinasos, einem griechischen Dorf, das original erhalten werden konnte. Bei einem Spaziergang können wir die malerischen Häuser bewundern. Zum Abschluss des Tages besuchen wir bei Soganli die alten Kirchen. AE und ÜB wieder in Kappadokien.

6. Tag: Kappadokien – Hattusa – Ankara
Früh geht es heute los durch die abwechslungsreich reizvolle Landschaft Anatoliens mit dem
Ziel Hattusa, der Königsstadt der Hethiter (2000-1200 v. Chr.) Staunend werden wir in der
Tempelanlage mehr erfahren über religiöse Riten und Rangordnungen und den Königspalast
unter die Lupe nehmen, um dann gleich um die Ecke in Yazılıkaya («beschriebener Fels») einzutauchen in das ehemalige hethitische Heiligtum. Die ca. 3500 Jahre alten Reliefs sind beredte Zeugen von zwei Prozessionen, die männliche und weibliche Mitglieder des
hethitischen Pantheons zeigen. Zusammen mit Hattusa gehört Yazilikaya zum UNESCO-Welterbe. Am Abend erreichen wir Ankara. Dort erwartet uns ein traditionelles Nachtessen
mit einem feinen Tropfen Wein. ÜB im Hotel in Ankara.

7. Tag: Ankara – Pamukkale
In Ankara besuchen wir das Museum für anatolische Zivilisation, das zu den eindrücklichsten
Museen der Welt gehört. Wir werden dort etwa der Venus von Catalhöyük oder dem ersten
bekannten schriftlich festgehaltenen Friedensvertrag der Geschichte begegnen, den Hethiter und Ägypter nach der Schlacht bei Kadesch abgeschlossen hatten. Anschliessend verlassen
wir Ankara in Richtung anatolische Hochebene und fahren über Afyon nach Pamukkale. AE
und ÜB im Thermalhotel.

8. Tag: Pamukkale – Hierapolis – Laodicea
Mit einem Besuch in einer Teppichknüpferei machen wir Bekanntschaft mit dem traditionellen türkischen Handwerk, das in heutiger Zeit erneut grosse Bedeutung erhalten hat. In Pamukkale mit seinen berühmten Kalksteinterrassen wartet das achte Weltwunder auf uns und lädt ein, ein Bad in den warmen Thermen zu nehmen. Danach erkunden wir die antiken Kurstadt Hierapolis. Die neuesten Ausgrabungen brachten ein wunderschönes Theater, tolle Strassen, die Apollon-Höhle und eine einzigartige Nekropole ans Licht. Nach dem Besuch des Grabes des Hl. Philippus endet der Tag in Laodicea, einst eine der grössten antiken Städte nach Ephesus und eine der sieben Gemeinden, von denen in den paulinischen Briefen die Rede ist. AE und ÜB im Thermalhotel.

9. Tag: Pamukkale – Sardes – Kusadasi
Wir verlassen Pamukkale und fahren durch eine wunderschöne Landschaft nach Sardes (eine der sieben kleinasiatischen Gemeinden, an die in Apk 3,1-6 ein Sendschreiben verfasst wurde). Dort schauen wir uns den Artemistempel, das imposante Gymnasium und die Synagoge an. Am späteren Nachmittag fahren wir zurück an die ägäische Mittelmeerküste nach Kusadasi, wo wir für die nächsten zwei Nächte unser Hotel am Meer beziehen. AE und ÜB im Hotel.

10. Tag: Ephesus – Selçuk
Das Beste kommt zum Schluss – Ephesus! Wir besuchen wir das antike Ephesus! Das riesige Theater, der Hadrianstempel, die Celsus-Bibliothek, die
Marienbasilika, in der Kirchengeschichte geschrieben wurde, sind der Höhepunkt der Reise. Nachmittags fahren wir ins benachbarte Selçuk, wo wir einen Blick auf eines der antiken Weltwunder, den Artemistempel, werfen können. AE und ÜB im Hotel am Meer.

11. Tag: Rückflug Kusadasi/Izmir – Zürich
Transfer zum Flughafen

Mangels Anmeldungen mussten wir die Lesereise leider absagen. Wir hoffen, zu einem späteren Zeitpunkt die Lesereise erneut anbieten zu können. Wolf Südbeck-Baur

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