„Staatspolitisch fahrlässig, unreflektiert und bildungspolitisch unseriös“. Vehement reagiert die Kantonale Fachschaft für Religionskunde & Ethik auf Sparpläne der Luzerner Regierung. Sie will das Schulfach Religionskunde und Ethik an Obergymnasien aus dem Lehrplan kippen. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen sei das bedenklich. Mit einer Petition soll der Bildungsabbau verhindert werden.
Das Fach Religionskunde und Ethik sei gerade heute notwendiger denn je, argumentieren die Luzerner Religionslehrkräft. Das führten die Medien täglich vor Augen, wenn sie von beispielsweise von terroristischer Gewalt im Namen des Islam, von gesellschaftlichen Debatten zur Gentechnik oder zur Sterbehilfe berichten. „Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Sparpläne der Luzerner Regierung staatspolitisch fahrlässig, unreflektiert und bildungspolitisch unseriös.“ Um diesen bildungspolitisch kurzsichtigen Entscheid vom 24. Oktober rückgängig machen zu können, sammelt die Fachschaft für Religionskunde & Ethik Unterschriften für ihre Petition „Gegen die Abschaffung des Faches Religionskunde und Ethik am Obergymnasium“. Für sie stellt sich die drastische Frage: „Wollen die Politiker und Politikerinnen das religiös-ethische Feld auf Grund eines minimen und kurzsichtigen Spareffekts den Ideologen überlassen?“
Bedenkenswerte Argumente für die Beibehaltung des Religionskunde-Unterrichts führen die Lehrkräfte an. Unter anderem heisst es zur Begründung in der Petition: „In einer Zeit des wachsenden Fundamentalismus und der zunehmenden Verführungskraft totaltiärer Gruppierungen ist es dringed notwenig, dass Schülerinnen und Schüler die Hintergründe dieser Gefahren kennen. Für die Vermittlung dieser Kompetenzen“, heisst es weiter, sei ein entsprechendes Alter und Vorwissen unverzichtbar. Zudem wäre es „fatal, Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren alleine zu lassen mit ihren Fragen zu Religion und Werten“. Der Bedarf an ethisch-religiöser Orientierung sei heute dringender denn je.
Bestürzt über den regierungsrätlichen Entscheid stellte sich inzwischen auch die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern hinter die Petition. Wolf Südbeck-Baur
Sie können die Petition online unterschreiben unter www.religion-ethik-luzern.ch