In der Türkei wird sie verfolgt und verfemt. Doch die Gülen-Bewegung verdient Fairness. Auch wenn ihr Gründer, Fethullah Gülen, eine schillernde Persönlichkeit ist – und nicht von ungefähr als »Feind der Regierung« gesehen wird. Von Thomas Seiterich
Vergleiche hinken. Doch der Reformator Jean Calvin hätte der Pate sein können, als Anfang der 1980er-Jahre die größte türkisch-islamische Bildungsbewegung entstand. Sie geht auf das Wirken des Theologen und Ökumenikers Fetullah Gülen zurück und wird Gülen-Bewegung genannt. Ohne diese zu Fleiß, Leistung und Erwerb motivierende, wettbewerbsfreundliche islamische Laienbewegung wäre das »anatolische Wirtschaftswunder« nicht entstanden: Hunderte eigentümergeführte mittelständische Betriebe, deren Arbeiter um ihren Lohn nicht betrogen werden und deren Gewinne reinvestiert, also in die Innovation und den Ausbau des Unternehmens gesteckt werden.
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